Ausgebrannt sein: Die Folgen von dauerhaften Überstunden für Gesundheit und Arbeitsfähigkeit

Mitarbeiter im Burnout
 

In der heutigen Arbeitswelt sind Überstunden oft eine stillschweigende Erwartung. Viele von uns betrachten sie als unvermeidlichen Teil des Jobs, ein Zeichen von Engagement und Einsatz. Doch während wir uns bemühen, unsere Karriere voranzutreiben, ignorieren wir oft die langfristigen Auswirkungen dieser zusätzlichen Arbeitsstunden auf unsere Gesundheit und Produktivität.

 

Überstunden als Illusion der Produktivität

Der erste Schritt, um zu verstehen, warum Überstunden ein Selbstbetrug sind, ist zu erkennen, dass sie oft nicht mit einer erhöhten Produktivität einhergehen. Studien zeigen, dass die Effizienz und Qualität der Arbeit nach einer bestimmten Arbeitszeit abnehmen. Das bedeutet, dass Überstunden nicht unbedingt mehr Arbeit in derselben Qualität bedeuten, sondern eher eine Verlängerung der Arbeitszeit ohne den entsprechenden Mehrwert.

Wie produktiv bist du wirklich, wenn du Woche für Woche 10 h am Tag arbeitest?

 

Die Gefahr des Burnouts

Meist sind es die Guten, die immer mehr Aufgaben bekommen. Oder die Arbeit wandert dorthin, wo sie gemacht wird. Und irgendwann sind es die Guten, die an ihre Grenzen stoßen und ausbrennen.

Ständiges Arbeiten über die reguläre Arbeitszeit hinaus kann zu chronischem Stress führen, der wieder zu physischer und emotionaler Erschöpfung führen kann. Burnout ist kein vorübergehendes Problem, sondern kann langfristige Auswirkungen auf die Gesundheit, wie Panikattacken und Konzentrationsschwierigkeiten, haben und die Arbeitsfähigkeit dauerhaft und erheblich beeinträchtigen.

 

Vernachlässigung des Privatlebens

Sport mache ich dann am Wochenende, oder jetzt kann ich wieder nicht mit meiner Familie den Abend verbringen? Meine Freunde sehe ich hauptsächlich an den Feiertagen?

Eine gesunde und damit ausgewogene Work-Life-Balance ist Voraussetzung für eine langfristige Leistungsfähigkeit und Motivation. Überstunden haben nicht nur Auswirkungen auf die Arbeitsleistung, sondern auch auf das Privatleben. Wenn du ständig Überstunden leistest, bleibt weniger Zeit für Erholung, Familie, Freunde und Hobbys.

Dies kann zu einer Negativspirale nach dem Motto „mein Chef braucht mich“ oder „sonst verliere ich meinen Job“ führen, in der die Arbeit das Leben dominiert und das persönliche Wohlbefinden vernachlässigt wird.

 

Die Rolle der Unternehmenskultur

In vielen Unternehmen wird eine Kultur gefördert, in der Überstunden belohnt werden oder sogar erwartet werden. Nur wer hart und lange arbeitet, wird befördert.

Ständig unter Druck zu stehen, mit Angst geführt zu werden, im Hamsterrad und beschäftigt zu sein, heißt noch lange nicht, dass das Richtige getan wird. Im Gegenteil, das Hamsterrad macht blind und stumpf. Kreativität und Strategie fehlen.

Willst du dafür deine Lebenszeit investieren und deine Gesundheit ruinieren, um den Mangel an Personalplanung und unternehmerischer Kompetenz anderer auszugleichen?

 

Fazit

Überstunden mögen auf den ersten Blick wie ein Zeichen von Engagement erscheinen, aber in Wirklichkeit sind sie oft Selbstbetrug, der langfristig zu Burnout und anderen gesundheitlichen Problemen führen kann. Das Erkennen, Kommunizieren und Wahren der eigenen Grenzen sowie eine gesunde Work-Life-Balance sind wichtig, um langfristig beruflich und persönlich erfolgreich zu sein.

Innere Einflussfaktoren wie die Fähigkeit, nicht Nein sagen zu können, ein hohes Maß an Empathie, mangelndes Bewusstsein für die eigenen Bedürfnisse und ein geringes Selbstwertgefühl begünstigen die Überlastung.

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