Der Preis der Selbstaufopferung: Meine Geschichte und die Bedeutung der Selbstfürsorge bei Burnout

Burnout ist ein weit verbreitetes Problem in unserer schnelllebigen Gesellschaft. Auch ich habe erfahren müssen, wie ständige Selbstaufopferung und die Vernachlässigung eigener Bedürfnisse zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen können. In diesem Blogartikel teile ich meine persönliche Geschichte und betone die Bedeutung von Selbstfürsorge als Mittel zur Vorbeugung und Behandlung von Burnout.

Warnsignale des Körpers: Meine Erfahrung mit Burnout-Symptomen

Gründer beim Trailrunning

Ich setzte mich immensem Stress aus. Über Jahre hinweg habe ich immer alles für andere getan, mich selbst, wenn überhaupt, immer an letzte Stelle gesetzt. Ich wusste nicht, was es bedeutet mir etwas Gutes zu tun, geschweige denn, wie. Ich habe die Warnsignale meines Körpers ignoriert. Die Liste der Symptome, die sich bei mir nach und nach einstellten, ist lang und erschreckend:

  • Magen-Darm-Beschwerden

  • Ohrenpfeifen (Tinnitus)

  • Kopfschmerzen

  • Konzentrationsschwierigkeiten

  • Zittern und Augenzucken

  • Restless-Leg-Syndrom

  • Chronische Müdigkeit

  • Hautausschläge

  • Schlafstörungen

Diese Symptome sind typisch für Menschen, die unter chronischem Stress und Burnout leiden. Trotz der zunehmenden Beschwerden machte ich weiter, stand noch früher auf und lief vor der Arbeit 10 Kilometer, in der Hoffnung, dadurch etwas Ruhe zu finden. Doch mein Körper rebellierte immer stärker und mein Wille hat sich sehr lange darüber hinweggesetzt.

Die medizinische Perspektive: Die Herausforderung der Diagnose

Aus medizinischer Sicht konnte man bei mir nichts Gravierendes feststellen. Magenspiegelungen und andere Untersuchungen blieben ohne klare Befunde. Dies ist nicht ungewöhnlich: Viele Symptome von Stress und Überlastung manifestieren sich körperlich, ohne dass eine eindeutige organische Ursache gefunden werden kann. Es kann lange dauern, bis diese vielfältigen Symptome als Teil eines umfassenden Burnout-Syndroms erkannt und in Zusammenhang gebracht werden.

Ein Weckruf nach schlaflosen Nächten

Der endgültige Wendepunkt kam nach drei aufeinanderfolgenden Nächten ohne Schlaf. Es konnte keinen klaren Gedanken geben. Aber dennoch war er da. Es wurde deutlich, dass etwas grundlegend schieflief, wenn ich so weitermachen würde, dann lebe ich nicht mehr lange. Meine Geschichte ist leider kein Einzelfall. Laut einer Studie der Techniker Krankenkasse (TK) aus dem Jahr 2021 fühlen sich 26 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland häufig gestresst (TK-Stressstudie 2021). Chronischer Stress kann zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen führen, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Depressionen und ein geschwächtes Immunsystem.

Burnout: Ein wachsendes Problem

Burnout ist ein Zustand emotionaler, körperlicher und geistiger Erschöpfung, der durch anhaltenden Stress und Überforderung entsteht. Laut einer Studie der World Health Organization (WHO) ist Burnout mittlerweile als berufsbedingtes Syndrom anerkannt (WHO: Internationale Klassifikation der Krankheiten) und betrifft weltweit Millionen von Menschen. In Deutschland klagt 37% der Beschäftigten über körperliche und geistige Erschöpfung (McKinsey Health Institute: MHI-Report).

Die Ursachen von Burnout sind vielfältig und individuell verschieden. Meistens spielen jedoch mehrere Faktoren eine Rolle, die wichtigsten Risikofaktoren sind:

  • übermäßige Arbeitsbelastung

  • fehlende Anerkennung

  • unzureichende Pausen

  • mangelnde Unterstützung im Beruf

  • ungesunde Work-Life-Balance

  • persönliche Risikofaktoren

  • ungünstige Arbeitsbedingungen

  • schwierige Lebensumstände

Wie kann man sich vor Burnout schützen? Die Bedeutung der Selbstfürsorge und das Setzen von Grenzen

Meine Geschichte zeigt eindringlich, wie wichtig es ist, auf sich selbst zu achten und Selbstfürsorge zu praktizieren. Doch was bedeutet das konkret?

Heute höre ich auf meinen Körper, mache Pausen, priorisiere mich, tue mir etwas Gutes. Ich kenne meine Bedürfnisse, kenne und kommuniziere meine Grenzen, habe mich von vielen Menschen getrennt, die mir nicht gutgetan haben, und mir ein wertschätzendes Umfeld geschaffen.

  • Regelmäßige Pausen: Gönn dir regelmäßig Auszeiten und höre auf deinen Körper. Pausen sind keine verlorene Zeit, sondern notwendig, um langfristig leistungsfähig zu bleiben.

  • Grenzen setzen: Lerne „Nein“ zu sagen und deine eigenen Grenzen zu respektieren. Mit hilfreichen Tipps und interaktiven Übungen unterstützt dich beispielsweise die App MindRooted dabei, deine Grenzen besser zu erkennen und zu kommunizieren. Es ist wichtig zu verstehen, dass du nicht immer für alle da sein musst.

  • Gesunde Lebensweise: Achte auf eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und regelmäßige Bewegung, aber ohne dich bzw. deinen Körper dabei zu überfordern.

  • Psychische Gesundheit: Nehme dir Zeit für Aktivitäten, die dir Freude bereiten und helfen, Stress abzubauen. Dies kann Meditation, ein Hobby oder einfach Zeit mit Freunden und Familie sein.

  • Professionelle Hilfe: Scheuen dich nicht, bei anhaltenden Beschwerden professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, dabei können neue Bewältigungsstrategien entwickelt werden.

Fazit

Meine Geschichte ist eine Mahnung an uns alle, die Warnsignale unseres Körpers ernst zu nehmen und nicht zu ignorieren. Burnout ist kein plötzliches Ereignis, sondern ein schleichender Prozess, der durch chronischen Stress und Überlastung entsteht. Selbstfürsorge ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Indem wir lernen, auf uns selbst zu achten und Grenzen zu setzen, können wir nicht nur unser eigenes Leben verbessern, sondern auch besser für andere da sein.

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